Erst gestern ist es wieder passiert! An der Kasse eines Biomarktes fragte eine Kundin, ob der Kassierer mit dem Preis bei den Bananen runter gehen könne, weil sie schon etwas angegriffen aussahen. Er sagte: "nein, das dürfen wir nicht. die dürfen eigentlich gar nicht mehr verkauft werden, die gehen ohnehin morgen zur Berliner Tafel." - "wir können nichts dafür!" sagt er später nach kurzweiliger Diskussion mit der Kundin.
"Wir können nichts dafür! ... Der Gesetzgeber hat..." - Das höre ich oft.
Meine Mutter, eine von vielen, die von 1933 - 1945 als junger Mensch in den Hitlerjahren lebte, hat später manchmal gesagt: "Sicher, es gab Sachen, die nicht so schön waren, aber wo gibt es die nicht?" und "Wir konnten aber nichts dafür."
Was, frage ich mich, ist der Unterschied zwischen dem "Wir konnten aber nichts dafür." von damals und dem ""Wir können nichts dafür!" von heute? (c.f.)
Dienstag, 12. März 2013
Freitag, 1. März 2013
„2 DOSEN -Hund“ und...
„2 DOSEN -Hund“ und...
Küchenzettel, Fenster und
andere Geschichten vom Alltag
Eine Installation von
christA frontzeck
28.3.2013 18 - 22 Uhr (Vernissage, Performance ca. 20 Uhr)
Weekend Gallery, Schloßstr. 62,
14059 Berlin
Öffnungszeiten:
29.3.2013 nach telefonischer Vereinbarung
30.3.2013 14 - 20 Uhr
31.3.2013 14 - 20 Uhr
01.4.2013 14 - 20 Uhr
Während
der Komiker Wigald Boning über Ostern in Berlin mit zwei Shows
“Butter, Brot und Läusespray” verrät, was er seit 1999 durch
das Sammeln von "Listen" erfahren hat, zeigt die Künstlerin
christA frontzeck „2
DOSEN -Hund“
und...
In der Weekend Gallery, Berlin-Charlottenburg, wird eine
Installation aus seit 1995 gesammeltem Zettelkram verbunden mit
Fotografien von Fenstern und Texten zu sehen sein.
Erstmalig
hat sich die Berliner Künstlerin 1991 "verzettelt" mit
ihrer Aktion Neue
Wellen.
Sie war der Meinung, es gebe mehr Leser von Botschaften, die an
Bäumen hingen als Leser von Büchern.
1995
begann sie, handgeschriebene Einkaufszettel u.a. Botschaften zu
sammeln, die sie ab 1998 in div. Installationen und Aktionen
präsentiert.
"Wir
waren 1998 - 2001 in Deutschland wohl 4, 5 oder 6, die
unterschiedlich mit ihren Sammlungen in der Öffentlichkeit
auftraten", erzählt die Künstlerin, "gelegentlich gab es
Artikel in den Medien (s. Links); Verlage hatten kein Interesse an
Buchpublikationen mit "Zettelkram", was sich in den letzten
Jahren geändert hat. - Viele habe ich seither mit Geschichten über
diese Fundstücke verblüfft und amüsiert, manche haben das
scheinbar Banale tatsächlich als aussagekräftig zum Zustand unserer
Gesellschaft gesehen, wie ich das tat. Im Salon von Nikolaus Sombart
traf ich vor Jahren einen Soziologen, der neidisch auf meine Sammlung
war, als ich mit ihm darüber sprach. "Wie, die haben sie alle
einfach nur so für sich, die Zettel?!", war seine Reaktion.“
„Sie
lassen sich ulkig betrachten; viele Menschen amüsieren sich, wenn
sie jetzt in Büchern blättern können wie "Absender
unbekannt", „Badeschaum und Shrimps“, "Wellensittich
entflogen. Farbe egal", "Butter, Brot und Läusespray"
oder sich in den Ostertagen die Installation „2
DOSEN -Hund“
und...
anschauen.
Es gibt einiges zu lachen und einiges zum Nachdenken.“
Für
christA frontzeck sind die Zettel nach jahrelanger Erfahrung schon
lange nicht mehr nur ulkig. Sie sind 'vielleicht' tragikomisch. -
Inzwischen ergänzen sie sich für die Künstlerin mit den Fotos von
Fenstern, die sie im Laufe der Jahre gemacht hat und den
ALLTAGSGESCHICHTEN, von denen sie viele aufgeschrieben hat. "Drei
tragikomische Bereiche, die viel von der Verwahrlosung unserer
hochgelobten Wohlstandsgesellschaft erzählen.", sagt sie und
fragt: "Wann fängt denn nun die Weltverbesserung endlich an?"
http://www.MoreThanArt.net
Links:
Frankfurter Rundschau, 9.7.98,
Rolls/Traubenz/Stöffche/H-Milk (Sandra Dranicke)
(Die Facebook-Links können
nur von denen geöffnet werden, die bei fb angemeldet sind; den Link
bitte kopieren und in die https-Zeile eingeben!)
TAGESSPIEGEL v. 19.4.1991 /
die tageszeitung, Berlin Programm v. 19.-21.4.1991
Zitty
22/96
ZEITPUNKTE, SFB, 2.12.1998
Abonnieren
Posts (Atom)